Sonntag, 5. September 2010

Klassiker

Zusätzlich zu den Büchern habe ich noch die Klassiker "Schachnovelle" von Stefan Zweig und "Die Verwandlung" von Franz Kafka gelesen.
Inhalt der Schachnovelle:

Auf einer Schiffsreise von New York nach Buenos Aires kommt der Ich-Erzähler dem arroganten Schachweltmeister Mirko Czentovic erst nahe, als sich dieser bereit erklärt, gegen alle Hobbyspieler gemeinsam eine Partie zu spielen. Als diese schon verloren scheint, greift ein Dr. B. in das Spiel ein und holt gegen Czentovic noch ein Remis heraus. Durch Dr. B.s seltsames Spielfieber neugierig gemacht, will der Ich-Erzähler mehr von ihm erfahren. Daraufhin berichtet ihm Dr. B. von seiner monatelangen Einzelhaft im Wiener Gestapo-Gefängnis, wo er dem Irrewerden nur dadurch entkam, dass er aus einem entwendeten Schachbuch Meisterpartien nachspielte. Als er danach begann, gegen sich selbst zu spielen, erlitt er eine Art »Schachvergiftung«, die in an den Rand des Wahnsinns brachte, aber auch seine Entlassung aus dem Gefängnis zur Folge hatte. Das Spiel gegen Czentovic war Dr. B.s erste Partie seither. Das zweite Spiel, das er allein gegen den Weltmeister spielt, gewinnt er souverän. Bei der Revanche zeigen sich allerdings wieder alle Symptome der »Schachvergiftung«, woraufhin Dr. B. das Spiel abbricht und keine Schachfiguren mehr anrühren will.

Die Novelle hat zwar nur etwas weniger als 100 Seiten, ist aber dennoch spannend und packend erzählt. Vor allem der Teil, den Dr. B. aus seinen Erinnerungen vom Gefängnis erzählt, lässt den Leser mitfiebern.





In Franz Kafkas Verwandlung geht es um Gregor Samsa, der sich in ein käferähnliches Wesen verwandelt und deshalb der Familie zur Last wird. Bezeichnend für den Stil Kafkas ist, dass die Verwandlung nicht Hauptthema des Buches ist, sondern mit dem ersten Satz direkt abgeschlossen wurde. Kafkas Werk ist ein viel besprochenes Buch, das von vielen Experten viele unterschiedliche Interpretationen erhält.

Über kurz oder lang

"Über kurz oder lang" ist der neue Roman von Marie-Aude Murail, die auch "Simpel" geschrieben hat.
Der Text auf der Hinterseite des Buches beschreibt ganz gut die Atmosphäre und Handlung:

"Mir egal", sagt Louis.
Seine Großmutter hat ihm gerade vorgeschlagen, sein Praktikum im Salon Marielou zu machen. Bei einem Friseur!
"Nur über meine Leiche", sagt Louis' Vater.
"Voll uncool", sagen Louis' Freunde.
"Mir egal", sagt Louis.
Doch als er anfängt, ist ihm auf einmal gar nichts mehr egal. Er will sein eigenes Leben leben. Auch gegen den Willen seines Vaters. Ob Marielou ihm dabei helfen kann?

Soweit der Text. Anfangs ist Louis noch in seiner "Mir egal"-Stimmung. Doch schon bald möchte er unabhängiger und vor allem anders als sein Vater leben, der ihm zu snobmäßig ist und mit vielen Vorurteilen um sich wirft. Im Laufe des Buches kommt es auch zu immer heftiger werdenden Auseinandersetzungen der beiden. Doch am Ende wird natürlich alles besser (wenn auch nicht vollkommen perfekt).

Samstag, 4. September 2010

Weil Samstach is...

Dieses Buch habe ich bei einer Bahnfahrt gelesen, die 3 h länger gedauert hat als geplant. Das hat aber die Qualität des Buches nicht gemindert. Denn "Weil Samstag ist" von Frank Goosen ist super humorvoll. Als Fußballfan kann man sich in viele der Situationen auch reinversetzen - das macht es meist noch lustiger.

Frank Goosen erzählt in seinen Fußballgeschichten, wie er Stadiongänge oder Diskussionen mit den Nachbarn um die Nummer Eins im Ruhrpott (aus seiner Sicht der Vfl Bochum) erlebt. Die einzelnen Kapitel erzählen immer andere Geschichten, haben aber dennoch einen Zusammenhang. So gibt es zum Beispiel Spiel-Tagebücher der WM 2006 und der EM 2008.

Das Buch ist für alle Fußball-Liebhaber, die auch mit Humor auf Stadionvorkommnisse schauen können, ein Muss.

Sommer, Sonne, Strand, Berge - Lesen

Die Sommerferien sind vorbei, die Schule beginnt wieder. Deshalb ist auch die Zeit des endlosen Lesens am Strand der Ostsee oder abends nach einer Wanderung in den Alpen vorbei. Da sich mein Urlaub aber ebenso gestaltet hat, stelle ich jetzt mal die Bücher, die ich gelesen habe vor.
Sooooo, los geht's mit "Die fliegenden Trautmanns" von Miriam Toews

In dem Buch geht es um Hattie, ihre Nichte Thebes und ihren Neffen Logan. Hattie, die in Paris lebt, kriegt eines Nachts einen Anruf von Thebes, die Hattie bittet sofort zu kommen. Denn Min, Thebes Mutter und Hatties Schwester, ist depressiv und ihr Zustand hat sich so weit verschlechtert, dass sie in Behandlung muss. Nun ist aber der Vater der beiden Kinder schon vor längerer Zeit ausgezogen. Hattie beschließt nun nach Amerika zu fliegen und sich mit ihrer 11-jährige Nichte, die verfilzte lila Haare hat und wie ein HipHopper spricht, und ihrem 15-jährigen Neffen Logan, der grad den vorläufigen Führerschein gemacht hat und stark in der Pubertät ist (Thebes nennt ihn "Revoluzzer"), auf den Weg zu machen, den Vater zu suchen, der sich irgendwo bei der Grenze zu Mexiko niedergelassen hat. Die Drei fahren mit ihrem kaputten Van los, quer durch Amerika.


Das Buch ist echt lustig, die Dialoge während der Fahrt führen immer zu heiteren Momenten, aber es ist auch traurig und macht nachdenklich, denn auf der Fahrt merkt jeder der Drei, wie sehr er oder sie durch die Krankheit von Min beeinträchtigt ist, ohne allerdings Vorwürfe zu machen.
Das Buch ist trotzdem eher lustig als traurig und daher ein super Buch für eine längere Zugfahrt oder einen schönen Strandabend (ca. 250 Seiten).